HISTAMININTOLERANZ &  Hormone

Zwischen einer Histaminintoleranz und den Hormonen besteht ein enger Zusammenhang. Histaminintoleranz tritt häufiger bei Frauen auf und verschlimmert sich oft zum Eisprung oder  kurz vor der Periode. Histaminintoleranz ist der Zustand von zu viel Histamin in Körper und seiner gesteigerten Empfindlichkeit. Sie kann Kopfschmerzen (Migräne), Schlaflosigkeit, Ausschlag, Gedächtnisschwierigkeiten verursachen oder Symptome wie Akne, PMS und Periodenschmerzen verschlimmern. Histaminintoleranz kann auch bei Ovarialcysten und Endometriose ein Faktor sein. Histamin wirkt sich auch auf das Libido aus, indem es die Libido steigert und Antihistamin sie senkt.

Histaminintoleranz wurde erkannt-was nun?

Ist die Histaminintoleranz als Ursache der Beschwerden erkannt, müssen zunächst die Lebensmittel, die die Symptome des Patienten auslösen, erkannt werden. Aus meiner Sicht muss daher eine intensive Ernährungsberatung in die Behandlung integriert werden – mit der reinen Beseitigung der Symptome ist es nicht getan. Erst wenn der Patient genau erkennen kann, welche Lebensmittel für ihn verträglich sind, kann eine Einstellung mit Medikamenten erfolgen, die die Ernährungsumstellung unterstützt.

Behandlungsmöglichkeiten der Histaminintoleranz

Allem voran steht aber auch das Meiden von histaminreichen Speisen und Getränken. Vielen Betroffenen ist nicht bekannt, dass Histamin nicht etwa eine Substanz ist, die vor allem in ungesunden Nahrungsmitteln vorhanden ist. Der Botenstoff findet sich unter anderem in: Sauerkraut und anderen milchsauer vergorenen Nahrungsmittel, reifen Käsesorten, eingelegten Nahrungsmitteln, Rotwein und anderen alkoholischen Getränken, Spinat, geräuchertem Fleisch, Salami…

Darüber hinaus gibt es Nahrungsmittel, die die Ausschüttung von Histamin im Darm verstärken. Dazu gehören unter anderem: Zitrusfrüchte, Champignons, Tomaten, Walnüsse, Meeresfrüchte.

Warum ist Diagnose von HIT so kompliziert?

Histamin ist in vielen Nahrungsmitteln in unterschiedlicher Intensität enthalten. Neben den Lebensmitteln selbst setzen außerdem einige Medikamente (z.B. Beta-Blocker), chronische Infekte oder Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker das in der Nahrung enthaltene Histamin frei. Das nennt man auch Histaminliberation. Stress fördert die Ausschüttung des Histamins übrigens zusätzlich.

Einige Lebensmittel enthalten Stoffe, die zwar nicht das Histamin ausschütten, aber das Enzym, das dieses abbaut, blockieren. Dazu gehören u.a. Fleisch, Fisch, bestimmte Nüsse und Getreidesorten. Ein weiterer Faktor, der die Bestimmung der Intoleranz verkompliziert.

Wir nehmen das Histamin mit der Nahrung auf, jedoch besitzt jeder Mensch eine individuelle Obergrenze für die Verträglichkeit für Histamin. Anders als bei anderen Unverträglichkeiten oder Allergien, bei denen schon eine geringe Menge die Symptome auslöst, treten die Beschwerden bei Histaminintoleranz erst dann auf, wenn diese Obergrenze überschritten wird. Sobald der Wert wieder unterschritten wird, verschwinden auch die Beschwerden – selbst wenn noch Histamin im Körper ist. Es wird dann weiter abgebaut, ohne dass wir seine Anwesenheit wahrnehmen.

Diese individuelle Reaktion auf Histamin erschwert die Diagnose der Histaminintoleranz. Während einige Menschen stärker auf Käse oder Tomaten reagieren, treten bei anderen nur nach dem Genuss von Rotwein Symptome auf. Daher bringt es in der Regel auch keinen Vorteil, komplett auf Lebensmittel zu verzichten, denen Histamin zugeschrieben wird. Im Zusammenspiel mit den ärztlichen Untersuchungen muss für jeden Menschen ein individuelles Verträglichkeitsprofil erstellt werden.

TIPPS AUS UNSERER PRAXIS:

Wenn Sie glauben, dass eine Histaminintoleranz die Ursache Ihrer Beschwerden ist, sollten Sie Ihren Arzt direkt darauf ansprechen. Nur so kann er die entsprechenden Tests vornehmen und die Intoleranz bestätigen oder den Befund widerlegen (Allergiezentrum!)

Hinter einer Histaminunverträglichkeit kann aber auch eine, wenngleich seltene, Mastocytose (Mastzellerkrankung) stecken. Dies muss auf jeden Fall immer mit abgeklärt werden. 

 Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf Frauen mit Histaminintoleranz

Viele Patienten stellen Symptome einer Histaminintoleranz fest, wenn sie sich der Zeit der Menopause nähern, d.h. ab etwa dem 50. Lebensjahr. Allerdings lässt sich häufig anamnestisch nur sehr schwer herausarbeiten, seit wann die Histaminintoleranz-Symptome aufgetreten sind, dieser Prozess ist oft schleichend.

 Insgesamt scheint der hormonelle Wechsel in der Menopause dazu zu führen, dass es zu stärkeren Reaktionen auf Histamin kommen kann. Skeptiker argumentieren zwar häufig, dass diese Symptome allein auf das hormonelle Geschehen zurückzuführen sei. Es könnte jedoch auch sein, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt und dann profitieren die Patienten von einer histaminarmen Diät.

Nimmt eine Frau täglich histaminreiche Nahrung zu sich, können die Hormone aufgrund des gesteigerten Östrogenspiegels schnell Achterbahn fahren. Auch bei der Einnahme von Östrogenersatzmitteln nimmt die Empfindlichkeit gegenüber Histamin zu. Diese Medikamente können sogar eine Histaminintoleranz auslösen.

 

Histaminintoleranz Ernährungsberatung

novum, MED Praxis

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https://www.novum-med.at/

 

LITERATUR:

  • 02 AUG 2016Autor: S. Jossé/K. Wiemer, www.mein-allergie-portal.com
  • Maintz, Bieber, Novak: Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 103, Heft 51–52, 25. Dezember 2006
  • Jarisch et al.: Die Histamin-Intoleranz: Histamin und Seekrankheit. Thieme Verlag 2004
  • Wantke et al.: Histamine-free diet: treatment of choicefor histamine-induced food intolerance and supporting treatment for chronic headaches. Clin Exp Allergy 1993; 23: 982–5
  • Quellen:
  • Fogel: Diamine oxidase (DAO) and female sex hormones. Agents Actions. 1986 Apr;18(1-2):44-5. (Link zur Studie)
  • Ledowsky: HER-stamine? The link between histamine and estrogen. MTHR Support, 2016 (Online-Link)
  • Maintz et al: Histamine intolerance in clinical practice. Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Rheinische-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. Dtsch Arztebl 2006; 103(51–52): A 3477–83 (Link zur Pdf) Petersen et al.: Analysis of genetic poly

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